Der HC Forchheim trotzt der Verletztenmisere und gewinnt das
Nachbarschaftsderby gegen die HSG Erlangen/Niederlindach.
HC Forchheim - HSG Erlangen/Niederlindach 32:30
Es war mal wieder Derbyzeit in der Realschulhalle. Der HC Forchheim
empfing mit der HSG Erlangen/Niederlindach den Tabellensechsten, der
sich mit zuletzt vier Siegen in Folge aller Abstiegssorgen entledigt
haben dürfte. Während also der Gegner mit breiter Brust auflief, war
sich HC-Trainer Samel nicht sicher, wie sich sein von Verletzungen
gebeuteltes Team nach zwei Niederlagen schlagen würde. "Flo Schindler
ist wieder fit, und bei Andi hat sich der befürchtete Nasenbeinbruch
auch nicht bestätigt. Dafür steht nun auch noch Nic Neumann auf der
Verletztenliste. So richtig gut meint es der Handballgott derzeit nicht
mit uns. Aber wir stehen zumindest besser da als in Auerbach," so die
skeptische Trainerstimme vor dem Spiel. Es wurde Matze Gieck
reaktiviert, um die Wechselmöglichkeiten etwas zu verbessern, da auch
Stefan Bauer weiterhin an einem Muskelfaserriss laboriert,. Der HC
fand sofort ins Spiel und führte bereits nach einer Minute 2:0. Der
Vorsprung konnte zunächst verteidigt werden (4:2), als es in der
insgesamt sehr fairen Partie die erste Strafzeit für die Gastgeber gab.
Die HSG konnte sich auf 4:4 herankämpfen. Aber der HC konnte die knappe
Führung weiter behaupten und diese auch wegen ein paar starker Paraden
von Frank Albrecht sogar noch etwas ausbauen. Die Zuschauer sahen einen
vor allem im Angriff wieder deutlich erstarkten HC. Egal, ob über den
Rückraum oder durch gelungene Anspiele an den Kreis, die Flo Schindler
immer wieder routiniert zu nutzen wusste, die Gastgeber hatten eine
hervorragende Erfolgsquote im Angriff. In den letzten zehn Minuten der
ersten Spielhälfte hielt der HC konstant eine Führung (20. Minute 12:8)
von vier bis fünf Toren. 19:15 lautete der Spielstand auf der
Anzeigetafel beim Halbzeitpfiff. Die zweite Hälfte zeigte zunächst
ein unverändertes Bild. Der HC nutzte seine Chancen im Angriff weiter
konsequent und hielt den Gegner sicher auf Abstand. Auch in dieser Phase
konnte sich der Gastgeber auf seine Torhüter verlassen, so pariert Wiebe
u.a. einen Siebenmeter inklusive Nachwurf. Daraus resultierte bis zur
48. Minute ein deutlicher Vorsprung (28:21). Dass dies im Handball
nichts bedeuten muss, mussten die HC-Fans in den letzten zehn Minuten
des Spiels erleben. Die Konzentration der HCler ließ jetzt etwas nach.
Prompt gelang den nie aufsteckenden Niederlindachern ein 7:1-Lauf. In
der 55. Minute stand es plötzlich nur noch 29:28. In der hektischen
Schlussphase haderten die Gäste mit den Schiedsrichtern, Zeitstrafe und
7m für Forchheim. Diesen verwandelte Hallmann sicher zum 30:28. Aber
auch in Unterzahl gelang es der HSG erneut zu verkürzen (30:29). Die
Gäste setzten jetzt alles auf eine Karte und stellten auf offene
Manndeckung um. Das brachte aber nicht die erhofften schnellen
Ballgewinne. Im Gegenteil, Yannik Schulz gelang das wichtige Tor zum
32:29. Der letzte Gästetreffer in den Schlusssekunden konnte den
verdienten 32:30-Heimerfolg nicht mehr verhindern. "Arbeitssieg, so
spannend hätte es am Ende wirklich nicht mehr werden müssen," zeigte
sich Dirk Samel am Ende sichtlich erleichtert. "Im Angriff war es
verglichen zum letzten Spiel ein Quantensprung. Wir waren wieder viel
beweglicher, man hat wieder gesehen, wie wichtig Flo für unser Spiel
ist. Alle haben getroffen, das war wieder eine super
Mannschaftsleistung." Der HC bleibt nach diesem Sieg auf dem 5.
Tabellenplatz weiter in der Spitzengruppe. Die vier Teams von Platz zwei
bis fünf trennen nur zwei Punkte. Am nächsten Spieltag geht die Reise
zum mittlerweile unangefochtenen Tabellenführer TV Erlangen-Bruck. Um
dort bestehen zu können, bedarf es aber einer weiteren Steigerung.
HC Forchheim: Frank Albrecht, Ramon Wiebe; Florian Schindler (6),
Julius Sitzmann (2), Matthias Gieck (2), Yannik Schulz (2), Andreas
Mückusch (5), Hendrik Epp (1), Kilian Kiesel (4), Tobias Hallman (7/4),
Dominic Hecht (3).
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