27.02.2016
Herren: BOL Ostbayern

HC Forchheim - HSG Nabburg/Schwarzenfeld 22:29

Jede Serie endet mal - HC Forchheim kassiert schmerzliche Niederlage gegen die HSG Nabburg/Schwarzenfeld
Der Drittplatzierte gegen den vierten der Tabelle - das Spitzenspiel des 17. Spieltages fand sicherlich in Forchheim statt. In der Realschulhalle stellte sich mit der HSG Nabburg/Schwarzenfeld eine der Mannschaften vor, gegen die der HC in der Hinserie nicht punkten konnte. "Wir haben in der Woche sehr gut trainieren können, aber jetzt müssen wir zusehen, dass wir das auch umgesetzt bekommen, " so Trainer Samel vor dem Spiel. "Das wird heute ganz eng, vielleicht gibt der Heimvorteil den Ausschlag." Dabei hatte der Trainer vor allem die erneut nicht rosige Personalsituation im Hinterkopf. Es fehlte mit Andi Mückusch ein zentraler Spieler. Gegen die auch körperlich sehr starken Gäste stand mit Dominic Hecht eine wichtige Säule im Rückraum nicht zur Verfügung. Felix Engel fällt verletzt länger aus, damit fehlte eine weitere Option für den Rückraum. Christian Regelmann ist nach seiner schweren Knieverletzung vom ersten Spieltag gerade wieder dabei, langsam in das Mannschaftstraining einzusteigen. Auf der Habenseite fand der Trainer Abwehrchef Matthias Ochs und den wieder genesenen Torhüter Ramon Wiebe. Linksaußen Yannik Schulz stand nach seiner schweren Knieverletzung erstmals nach über einem Jahr wieder auf dem Spielberichtsbogen. Zehn Feldspieler waren dort für den HC notiert, doch der erste Rückschlag kam vor dem Anpfiff.  Youngster Stefan Bauer signalisierte nach dem Aufwärmen, dass das Spiel doch noch zu früh für ihn kam. Das Risiko durch einen verfrühten Einsatz war zu hoch, er konnte nur als Zuschauer auf der Spielerbank platznehmen.
Die Gastmannschaft hatte Anwurf, konnte aber nicht erfolgreich abschließen. Beim folgenden Angriff prallte Matthias Ochs gleich bei seiner ersten Aktion so unglücklich mit seinem Gegenspieler zusammen, dass er verletzt ausschied. Der HC zeigt sich zunächst unbeeindruckt, und konnte über einen Tempogegenstoß und ein schönes Kreisanspiel 2:1 in Führung gehen. In den ersten zehn Spielminuten gelang es dem HC in der Abwehr, dem Gegner noch Paroli bieten. Auch Frank Albrecht trug mit einigen Paraden seinen Teil bei. Im Angriff sahen die Zuschauer bereits zu diesem Zeitpunkt einige Probleme. Ballverluste durch ungenaue Pässe oder abgeblockte Würfe, sowie ein gut aufgelegter Torwart beim Gegner sorgten für eine schwache Torausbeute. Folgerichtig lag Nabburg ab der 12. Minute (3:5) ständig mit zwei bis drei Treffern in Front. Symptomatisch die erste Unterzahlphase der Gäste, die der HC nicht nutzen konnte, sondern sich nur ein weiteres Tor einfing. Erneut war es Torwart Albrecht, der seine Mannschaft im Spiel hielt. 5:8 lautete die magere Bilanz bis zur 19. Minute, als Trainer Samel eine Auszeit nahm. Aber auch dies beeindruckte den Gegner in der Folge nicht. Die Präzision im Forchheimer Angriff fehlte weiterhin, die Quote bleibt schlecht. Hinzu kam der nächste personelle Rückschlag. Spielmacher Jakob Sekolec verletzte sich an der Wurfhand so schwer, dass er die zweite Halbzeit schon gar nicht mehr in der Halle erlebte, sondern bei der ärztlichen Untersuchung. In der Schlussphase der ersten dreißig Minuten ließen die Gastgeber dann auch in der Abwehr mit der Konzentration nach, die HSG konnte die Führung weiter ausbauen (9:13).
Für die zweite Halbzeit hofften die Anhänger des HC noch, dass die Herren der Dramaturgie des vorangegangenen Damenspiels folgen würden, die ihr Spiel erfolgreich drehen konnten. Und die Männer mühten sich redlich es ihnen gleich zu tun. Nur die Gäste waren offensichtlich nicht gewillt, ihre Rolle entsprechend anzunehmen. Nach nur drei Minuten hatten sie die Führung auf 10:15 erhöht, aber Forchheim gab nicht auf.  Torwart Wiebe stand Albrecht nichts nach und konnte mit einigen Paraden glänzen. So konnte Forchheim bis zur 40. Spielminute in Schlagweite bleiben (14:17). Spätestens zu diesem Zeitpunkt aber begann sich die prekäre Situation auf der Bank mit nur einem verbliebenen Auswechselspieler bemerkbar zu machen. Daran konnte auch das an sich sehr erfreuliche Debüt von Yannik Schulz nichts ändern. Bis zur 50. Minute zogen die Oberpfälzer auf 17:25 davon, und es war allen in der Halle klar, dass der HC an diese Tag nicht die Möglichkeiten hatte, diesen Rückstand in den verbliebenen zehn Minuten aufzuholen. Die HSG verteidigte den Vorsprung bis zum Abpfiff, Endstand 22:29.
"Da haben wir heute wirklich einen gebrauchten Tag erwischt", resümierter ein sichtlich bedienter Trainer nach dem Spiel. "Keine Serie hält ewig, aber wie das heute gelaufen ist, das ist schon bitter. Heute ist schon in der ersten Minute unser ganzer Matchplan wie ein Kartenhaus zusammengefallen. Jetzt müssen wir schauen, wie es um die Gesundheit der Jungs bestellt ist. Das wiegt viel schwerer, als diese Niederlage."

Forchheim verlor mit dieser Niederlage nicht nur erstmals wieder nach fünf Siegen in Folge, sondern muß auch den dritten Tabellenplatz dem Gegner überlassen. Jetzt wartet mit dem Auswärtsspiel in Auerbach schon kommenden Samstg die nächste schwere Aufgabe auf die HC-Männer.

HC Forchheim: Frank Albrecht, Ramon Wiebe; Florian Schindler (3), Julius Sitzmann (2), Nic Neumann (2), Yannik Schulz, Jakob Sekolec (1), Hendrik Epp (4), Kilian Kiesel (4), Tobias Hallman (6/4), Matthias Ochs, Stefan Bauer.

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