HC Forchheim - HG Amberg 30:33 (15:17) Nix war es
mit dem ersehnten ersten Heimsieg im neuen Jahr. Stattdessen unterliegen
strukturlose Handballer des HC Forchheim gegen die Männer der
abstiegsbedrohten HG Amberg mit 30:33 (15:17). ?"Wir haben alle
Fehler aus dem Hinspiel im Vorfeld besprochen und jetzt im Rückspiel
die gleichen wieder gemacht," fasste der enttäuschte HC-Trainer Dirk Samel die Leistung seiner Sieben zusammen. Was haben sich die
Zuschauer die Augen gerieben, als der HC Forchheim in der Hinrunde mit
seinem Tempohandball alle Gegner in der Realschulhalle
wegputzte: Aggressiv in der Defensive, schnell und strukturiert
im Umschaltspiel, mit Leidenschaft und noch mehr
Mut. Von all dem war in der Begegnung gegen die Oberpfälzer nichts zu
sehen. Der Rangvierte Forchheim trat mit zwei Veränderung:
Nic Neumann übernahm den Part des urlaubenden Jakob Sekolec und Kilian
Kiesel rückte für Yannik Schulz (Kreuzbandriss) vom Rückraum auf die
Linksaußenposition. Forchheim startet mit dem Vorsatz, seine
Offensive zu vitalisieren, also mit schnellem Umschaltspiel die
Gästeabwehr unter Druck setzen und konsequent abschließen. Dies gelang
ihr gegen die kompromisslose Gästeabwehr nur in Maßen. Die Defensive
sollte gegen die körperlich starken HG-Akteur aggressiv verteidigen,
dabei schnell zum ballführenden Gegenspieler verschieben.
Dies gelang überhaupt nicht: Stattdessen präsentierte sich der
Abwehrverbund löchrig wie ein Schweizer Käse, und die Torhüter hatte
nicht gerade ihren besten Tag. Die äußerst engagierten Gäste gefielen
mit ihrem variablen und druckvollen Angriffsspiel, setzten sich dabei in
Eins-gegen-Eins-Aktionen immer wieder durch und kamen gegen die
lückenhafte HC-Abwehr frei zum Wurf. Nach dem 3:3 (5.)
übernahmen die Gäste die Führung. Beim 5:6 hatte Forchheim
die Chance in Führung zu gehen, kassierte stattdessen in Überzahl zwei
Gegentore. Erst beim 9:9 (19.) waren die Hausherren wieder auf
Schlagdistanz, schienen ihren Rhythmus gefunden zu haben. Doch der
Schein trog, die Oberpfälzer eroberten sich den knappen Vorsprung zurück
(12:13 /23.). Der HC ließ zwar nicht locker und glich wenig später zum
14:14 aus, doch das war's zunächst. Die Gäste bekamen ob
der schwachen Gegenwehr immer mehr Auftrieb und zauberten mit einem
schönen Kempa-Trick zum 14:17 (28.), mit 15:17 ging es in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel mobilisierte Forchheim für wenige Minuten
noch einmal alle Kräfte und holte sich beim 20:19 (38.) die Führung
zurück. Doch wer nun hoffte, die Gastgeber würden die Partie ruhig
nach Hause schaukeln, wurde enttäuscht. Statt das Spiel durchzuziehen,
regierte fortan die Zitterhand. Der Faden war nach manierlichen Minuten
zu Beginn der zweiten Hälfte gerissen, der letzte Rest an Sicherheit
dahin. Eine hochkarätige Chance nach der anderen wurde beinahe sträflich
vergeben. Die Gäste nutzten diese Schwäche gnadenlos aus und zogen auf
21:25 davon. In der turbulenten Schlussphase, beim Stand von 28:32, bot
sich mehrfach die Chance für Forchheim zum Gleichstand, gar zum
Sieg. Zweimal warfen die HCler den guten HG-Keeper an, trafen einmal
den Pfosten und vergaben danach vier Gegenstöße. Wer so unkonzentriert
seine Chancen vergibt, muss sich nicht wundern, wenn er am
Schluss mit leeren Händen dasteht. Fazit: Ambergs Matchplan, stabil
hinten zu stehen und vorne die Chancen konsequent zu nutzen, ging voll
auf. Der HC präsentierte sich ohne wirkliche Spielkultur. "Trotz allem
sind wir noch im Soll", erklärte Samel. HC:
Elsner und Albrecht; Engel, Sitzmann (6), Mückusch (2), Neumann, Kiesel
(6), Hallmann (10/4), Ladwig, Ochs (1), Hecht (5), Fürch.
he
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