07.02.2015
BOL Ostbayern, Männer

HC Forchheim - HG Amberg 30:33 (15:17)
Nix war es mit dem ersehnten ersten Heimsieg im neuen Jahr. Stattdessen unterliegen strukturlose Handballer des HC Forchheim gegen die Männer der abstiegsbedrohten HG Amberg mit 30:33 (15:17). ?"Wir haben alle Fehler aus dem Hinspiel im Vorfeld besprochen und jetzt im Rückspiel die gleichen wieder gemacht," fasste der enttäuschte HC-Trainer Dirk Samel die Leistung seiner Sieben zusammen. Was haben sich die Zuschauer die Augen gerieben, als der HC Forchheim in der Hinrunde mit seinem Tempohandball alle Gegner in der Realschulhalle wegputzte: Aggressiv in der Defensive, schnell und strukturiert im Umschaltspiel, mit Leidenschaft und noch mehr Mut. Von all dem war in der Begegnung gegen die Oberpfälzer nichts zu sehen.
Der Rangvierte Forchheim trat mit zwei Veränderung: Nic Neumann übernahm den Part des urlaubenden Jakob Sekolec und Kilian Kiesel rückte für Yannik Schulz (Kreuzbandriss) vom Rückraum auf die Linksaußenposition. Forchheim startet mit dem Vorsatz, seine Offensive zu vitalisieren, also mit schnellem Umschaltspiel die Gästeabwehr unter Druck setzen und konsequent abschließen. Dies gelang ihr gegen die kompromisslose Gästeabwehr nur in Maßen. Die Defensive sollte gegen die körperlich starken HG-Akteur aggressiv verteidigen, dabei schnell zum ballführenden Gegenspieler verschieben. Dies gelang überhaupt nicht: Stattdessen präsentierte sich der Abwehrverbund löchrig wie ein Schweizer Käse, und die Torhüter hatte nicht gerade ihren besten Tag. Die äußerst engagierten Gäste gefielen mit ihrem variablen und druckvollen Angriffsspiel, setzten sich dabei in Eins-gegen-Eins-Aktionen immer wieder durch und kamen gegen die lückenhafte HC-Abwehr frei zum Wurf. Nach dem 3:3 (5.) übernahmen die Gäste die Führung. Beim 5:6 hatte Forchheim die Chance in Führung zu gehen, kassierte stattdessen in Überzahl zwei Gegentore. Erst beim 9:9 (19.) waren die Hausherren wieder auf Schlagdistanz, schienen ihren Rhythmus gefunden zu haben. Doch der Schein trog, die Oberpfälzer eroberten sich den knappen Vorsprung zurück (12:13 /23.). Der HC ließ zwar nicht locker und glich wenig später zum 14:14 aus, doch das war's zunächst. Die Gäste bekamen ob der schwachen Gegenwehr immer mehr Auftrieb und zauberten mit einem schönen Kempa-Trick zum 14:17 (28.), mit 15:17 ging es in die Pause. Nach dem Seitenwechsel mobilisierte Forchheim für wenige Minuten noch einmal alle Kräfte und holte sich beim 20:19 (38.) die Führung zurück. Doch wer nun hoffte, die Gastgeber würden die Partie ruhig nach Hause schaukeln, wurde enttäuscht. Statt das Spiel durchzuziehen, regierte fortan die Zitterhand. Der Faden war nach manierlichen Minuten zu Beginn der zweiten Hälfte gerissen, der letzte Rest an Sicherheit dahin. Eine hochkarätige Chance nach der anderen wurde beinahe sträflich vergeben. Die Gäste nutzten diese Schwäche gnadenlos aus und zogen auf 21:25 davon. In der turbulenten Schlussphase, beim Stand von 28:32, bot sich mehrfach die Chance für Forchheim zum Gleichstand, gar zum Sieg. Zweimal warfen die HCler den guten HG-Keeper an, trafen einmal den Pfosten und vergaben danach vier Gegenstöße. Wer so unkonzentriert seine Chancen vergibt, muss sich nicht wundern, wenn er am Schluss mit leeren Händen dasteht. Fazit: Ambergs Matchplan, stabil hinten zu stehen und vorne die Chancen konsequent zu nutzen, ging voll auf. Der HC präsentierte sich ohne wirkliche Spielkultur. "Trotz allem sind wir noch im Soll", erklärte Samel.
HC: Elsner und Albrecht; Engel, Sitzmann (6), Mückusch (2), Neumann, Kiesel (6), Hallmann (10/4), Ladwig, Ochs (1), Hecht (5), Fürch.

he