Herren I - Spielbericht

28:23-Derbysieg

Mini-Kader des HC Forchheim dominiert das Handballderby

Von Holger Peter, Nordbayerische Nachrichten 

Es war unerwartet einseitig, das Stadtderby in der Handball-BOL: Die stark dezimierte Truppe des HC Forchheim gewann ungefährdet mit 28:23 beim SV Buckenhofen, der nun etwas abgeschlagen am Tabellenende steht. Der HC hingegen wittert Morgenluft.
Die Dramen dieses Derbys spielten sich vor dem Anwurf ab: Beim HC Forchheim bekam ein weiterer Akteur im Testzentrum direkt vor der Ehrenbürh-Halle einen positiven Corona-Befund, ein anderer hatte sich mit Grippesymptomen kurz davor abgemeldet. Mit nur acht Feldspielern mussten die "Gäste" in dieses Kellerduell gehen. Eine volle Bank hatte hingegen Gastgeber SV Buckenhofen, doch der musste auf Trainer Christoph Schatz und Rückraumtalent Alexander Schmucker verzichten, die beide ebenfalls corona-positiv waren.

Schwierige Bedingungen also für beide in diesem "Abstiegs-Endspiel". Eindeutig besser kamen damit die HC-Männer zurecht. Deren Matchplan, so Trainer Matthias Gieck hinterher, beinhaltete auch ein äußerst geduldiges Angriffsspiel - auch um die Kräfte seiner Startformation etwas zu schonen, die immer wieder kurze Verschnaufpausen durch Nico Biermann und Jugendspieler Sean Thiel bekam.

Man hätte nun vermuten können, dass der SVB viel Druck auf diese HC-Rumpftruppe ausüben würde, doch der spielt traditionell eine 6:0-Deckung, wie Ersatzcoach Siegbert Bauer berichtet. In der wurde der etatmäßige Abwehrchef Björn Schwarz schmerzlich vermisst, vertreten wurde er durch die "Senioren" Sven Wirth (41) und Christoph Sümmerer (47). Doch all die Routine half nicht. "Wir haben in der Abwehr nie einen Zugriff auf die Forchheimer bekommen", ärgert sich Bauer.

Buckenhofen ohne Biss
Die warfen sich zunächst ungestört die Bälle zu, zogen dann irgendwann das Tempo an und fanden meist eine Lücke. Dass die Buckenhofener, die durchaus zupacken können, ohne eine einzige Zeitstrafe aus so einem wichtigen Spiel gingen, unterstreicht, dass der SVB nicht richtig auf dem Feld stand und etwas der Biss fehlte.
Richtig gewehrt gegen diese Derby-Niederlage hat sich eigentlich nur Ingo Forstner, der sich immer wieder durchtankte und auf neun Treffer kam - einen erzielte er sogar mit der linken Hand. Aber insgesamt waren es zu viele Einzelaktionen beim SVB, der sich an der aufmerksamen HC-Abwehr die Zähne ausbiss. Die Gäste kamen so zu einigen Tempogegenstößen und einfachen Toren.

Deren Trainer Matthias Gieck, der an der Seitenlinie stets emotional mitgeht, war überglücklich: "Ein großes Kompliment an die Jungs, auch wie sie die zu erwartende Schwächephase in der zweiten Halbzeit weggesteckt und die Arschbacken noch einmal zusammengekniffen hat."

HC kriegt die Kurve
Da waren die Buckenhofener, die in den 60 Minuten nie vorne und zur Halbzeit schon 9:14 hinten lagen, zweimal auf drei Tore herangekommen. Aber irgendwie spielte sich der HC immer wieder frei. Entweder dank der Wurfgewalt von Philipp Opitz, des Spielwitzes von Marco Rost und Colm Thiel, der Entschlossenheit von Alexander Stöckl oder Tim Samel. Dazu kam, dass Linksaußen Yannik Schulz auf Rechtsaußen eine grandiose Premiere feierte und auch Nico Biermann zwei umjubelte Treffer markierte.

Und Trainer Matthias Gieck, der sonst nicht viele Optionen hatte, bewies noch ein glückliches Händchen. Mitte der zweiten Halbzeit ersetzte er den bis dahin gut haltenden Simon Flügel durch Jerome Farra, der prompt einige schwierige Würfe entschärfte. "Alle haben ihren Anteil an diesem Erfolg", freute sich Gieck.
Schon am Sonntag hätte die nächste Partie beim TV Erlangen-Bruck III angestanden. Doch angesichts der Personallage stimmten sowohl die Spielleitung als auch der Gegner einer Verlegung zu.

SVB: S. Weber, Lengenfelder; Sümmerer 1, S, Wirth, K. Winter 4, Lippert, J. Weber 2, Schnell 1, Flake 1, Forstner 9/3, Neumann 2, Duckwitz, M. Winter 3,
HC Forchheim: Flügel, Farra; Schulz 4, C. Thiel 2, Stöckl 4, Opitz 6, Samel 4/1, Rost 6/3, Biermann 2, S. Thiel.

Bilder: Sportfoto Zink / Wolfgang Zink

Bilder: Sportfoto Zink / Wolfgang Zink

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