Herren I - Spielbericht

HC Forchheim - SG Regensburg II 26:25

Handballkrimi in der Realschulhalle - Flippers verlangen ihren Fans alles ab

Die Nachrichten aus dem Forchheimer Lazarett wurden auch in der Woche vor dem siebten Spieltag nicht besser. Auch für Rechtsaußen Hendrik Epp ist die Saison bereits gelaufen, bevor sie für ihn überhaupt angefangen hat. Seine hartnäckigen Knieprobleme haben sich als schwerwiegender herausgestellt, eine drohende OP mit der anschließenden Reha-Phase schließen eine Rückkehr in der laufenden Saison aus. Für das Spiel gegen die Regensburger Bayernliga-Reserve musste das Forchheimer Trainerduo auch auf Chris Sauer verzichten, der zuletzt gegen Herzogenaurach eine sehr gute Abwehrleistung gezeigt hatte. Die personellen Randbedingungen waren also nicht ideal für dieses wichtige Spiel gegen den punktgleichen Tabellennachbarn. Um so erfreulicher, dass die Mannschaft von Beginn an hellwach und konzentriert in das Spiel startete. Nachdem den Damen zuvor in einem einseitigen Spiel ein überdeutlicher Sieg gelang, hatten die Herren offensichtlich ein anderes Drehbuch für ihre Zuschauer parat. Die Mannschaft war gut auf ihren Gegener vorbereitet. Gestützt auf einen erneut bärenstarken Matthias Müller im Tor erspielten die Flippers nach einer Viertelstunde eine 9:6 Führung. Aber die SG war der erwartet starke Gegner und konnte kurze Zeit später zum 10:10 ausgleichen. Bis zum Halbzeitpfiff gelang es dem HC, eine knappe Führung zu behaupten (14:13). In der zweiten Spielhälfte konnten Flippers die Führung wieder etwas ausbauen und schienen das Spiel gegen nie nachlassenden Gäste unter Kontrolle zu haben (54. Minute, 23:20). Viele Zeitstrafen (HC: 8, SG: 7) prägten das an sich nicht unfaire Spiel, vor allem im zweiten Spielabschnitt. So etwas steigert naturgemäss den Stresslevel bei allen Beteiligten gleichermaßen. Und so bot auch die Schlussphase dieser Begegnung Dramatik pur. Der SG gelang in der 58. Minute erstmals wieder der Ausgleich (23:23). Der HC konterte durch zwei schnelle Treffer von Mach und Radina zum 25:23, doch der SG gelang trotz Unterzahl sieben Sekunden vor dem Ende erneut der Ausgleich (25:25). Dann ein Wechselfehler Regensburg, viel Tumult auf dem Spielfeld und noch sieben Sekunden für den letzten HC-Angriff. Tatsächlich traf Radina eine Sekunde vor dem Abpfiff, doch die Schiedsrichter verweigerten die Anerkennung und gaben nur einen letzten Freiwurf für den HC. Und dann war es Philip Opitz, der den Ball irgendwie durch die fünfköpfige Abwehrmauer hindurch im Tor unterbracht und damit den viel umjubelten Siegtreffer erzielte.
"Das war heute die beste Mannschaftsleistung der Saison, von Anfang an hellwach und ohne nachzulassen. Und endlich hatten wir auch mal das notwendige Quentchen Glück," so das einhellige Resümee der beiden Trainer, nachdem der Adrenalinspiegel wieder etwas gesunken war. Es war definitiv kein Spiel für Leute mit Herzproblemen, die Zuschauer wären sicher auch mit etwas weniger Dramatik und einem "normalen" Sieg zufrieden gewesen. Aber so erlebten sie ein gutklassiges Spiel mit Herzschlagfinale, eigentlich nicht untypisch für den Handballsport.
Am kommende Wochenende muss der HC dann nach Regensburg reisen. Dort wartet dann mit dem ESV der aktuelle Tabellenführer auf die Flippers.
HC Forchheim: Jerome Farra, Matthias Müller, Simon Weber; Yannik Schulz (3), Andi Mückusch (4), Achim Kist (1), Tobias Radina (4), Felix Engel, Philipp Opitz (5), Alexander Stöckl (2), Marco Rost (1), Christoph Mach (6/2). te

Veröffentlicht am 25.11.2018

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