HC Forchheim - HC Sulzbach-Rosenberg II 26:25
Die phänomenalen Leistungen der Deutschen Nationalmannschaft sorgen derzeit sicher bei jedem aktiven Handballer für zusätzliche Motivation. Und so war an diesem Samstag auch in der Realschulhalle ein Hauch von EM-Atmosphäre zu spüren.

Die Vorzeichen waren durchaus vergleichbar mit dem Norwegenspiel. Mit der Bayernliga-Reserve des HC Sulzbach-Rosenberg reiste der Tabellennachbar an. Ein nicht nur auf dem Papier gleichwertiger und unbequemer Gegner, gegen den die Forchheimer im Hinspiel in den letzten fünf Spielminuten einen Fünf-Tore-Vorsprung verspielt hatten. Trainer Samel war vor dem Spiel durchaus optimistisch: "Die Mannschaft hat während der Woche sehr gut trainiert, aber es wird ganz sicher ein kampfbetontes, enges Spiel werden. Wir haben aber nur eine Siegchance, wenn wir die Konzentration über die vollen 60 Minuten hochhalten."
Der Coach sollte mit seiner Einschätzung mehr Recht behalten, als es ihm wahrscheinlich lieb war. Er musste neben den beiden Verletzten, Torwart Wiebe und Spielmacher Sekolec, noch mit Matthias Ochs auf einen weiteren, zentralen Spieler verzichten. Die ganze Verantwortung lag plötzlich auf den Schultern von Andreas Mückusch, der diese Aufgabe aber gut meisterte. Vom Anpfiff weg verlief das Spiel wie erwartet. Forchheim geht mit 2:0 in Führung, aber der Gast kann bei 3:3 erstmals ausgleichen. Das Spiel wird von den beiden Abwehrreihen dominiert, nach zehn Spielminuten erscheinen erst 8 Tore (4:4) auf der Anzeigetafel. Bei 7:7 gelingt es den Oberpfälzern, eine Überzahlsituation zu nutzen und mit drei Treffern in Front zu gehen (7:10). Trainer Samel nimmt im richtigen Moment eine Auszeit. Forchheim gelingt es, sich über 11:11 herankämpfen und wieder knapp in Führung gehen bis zum Halbzeitpfiff (13:12).
In der Kabine bemängelte der Trainer das zu statische Angriffsspiel seiner Mannschaft und forderte hier mehr Dynamik für die 2. Halbzeit, ohne dabei mit der kämpferischen Abwehrarbeit nachzulassen.
Die Ansprache findet offensichtlich Gehör, die Offensive der Gastgeber agiert jetzt variabler. Über die Außenpositionen erzielen Sitzmann, Epp und Neumann nicht weniger als sieben wichtige Treffer. Gleichwohl bleibt es ein enges Spiel, die Sulzbacher lassen sich nicht abschütteln und können noch viermal im weiteren Verlauf ausgleichen. Eine erneute Führung gelingt ihnen allerdings nicht mehr. Dies ist nicht zuletzt auch ein Verdienst von Torwart Frank Albrecht, der sein Team mit einigen Paraden im Spiel hält. Die Vorentscheidung fiel beim ersten Drei-Tore Vorsprung für Forchheim. In der Folgezeit beißen sich die nie aufgebenden Gäste daran die Zähne aus, auch wenn die Forchheimer in den letzten fünf Minuten ihr Publikum ungewollt mit EM-Krimi-Atmosphäre unterhalten. Kapitän Hallmann bekommt seine dritte Zeitstrafe, in der letzten Minute wird die mögliche Torchance und Entscheidung vergeben, aber Sulzbach schafft den Ausgleich nicht mehr. Der HC Forchheim gewinnt 26:25 und bleibt 2016 weiter ungeschlagen.
"Die Mannschaft hat 60 Minuten gekämpft und alles gegeben. Ich denke, der Sieg war zwar knapp, aber letztlich nicht unverdient. Den Ausfall von Sekolec und Ochs zu kompensieren, diese Aufgabe wurde gut gelöst. Die mannschaftliche Geschlossenheit war wieder unser großes Plus. Egal wer auf der Platte stand, es gab nie einen Bruch in unserem Spiel".
Das kommende Faschingswochenende ist spielfrei, danach geht es zum heimstarken TSV Winkelhaid. Der Aufsteiger steht mit aktuell 9:19 Punkten auf dem 10. Tabellenplatz und kämpft damit um den Klassenerhalt. Da gilt es für den HC sich nicht von der Tabellenposition blenden zu lassen, will man den Hinspielerfolg auch auswärts wiederholen.

HC Forchheim: Frank Albrecht, Tobias Lengenfelder; Florian Schindler (6/2), Julius Sitzmann (2), Nic Neumann (4), Andreas Mückusch, Felix Engel, Hendrik Epp (1), Kilian Kiesel (2), Tobias Hallmann (5/3), Stefan Bauer (3), Dominic Hecht (3).

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