HC Forchheim - TV Erlangen-Bruck II 24:23
Spannender hätte das Spiel nicht laufen können!!! Drei Sekunden waren
noch zu spielen, als Florian Schindler bei einem Freiwurf den völlig
frei stehenden Julius Sitzmann anpasste. Dieser behielt die Nerven und
verwandelte die Chance unter dem frenetischen Jubel der vielen Zuschauer
zum 24:23-Siegtreffer für den HC Forchheim gegen den bisherigen
Tabellenführer aus Erlangen-Bruck. Bis es soweit war, lag aber ein
hartes Stück Arbeit hinter den Forchheimern. Den ersten Schock erlebten
der HC schon vor Spielbeginn, da sich Dominic Hecht beim Aufwärmen
verletzte und nicht eingesetzt werden konnte. Auch Torhüter Ramon Wiebe
klagte nach dem Aufwärmen über Schwindel und war ebenfalls nicht
einsatzbereit. So war der Forchheimer Trainer Dirk Samel schon vor dem
Anpfiff gezwungen eine neue Formation zu finden. Jakob Sekolec rückte
auf die halbe Abwehrposition und Andreas Mückusch spielte als
vorgezogener Abwehrspieler. Beide erfüllten ihre Aufgaben zur vollsten
Zufriedenheit ihres Trainers. Von Beginn an entwickelte sich ein
abwechslungsreiches und körperbetontes Spiel, das aber nie unfair wurde.
Den besseren Start erwischten die Erlanger, die den ersten Treffer
erzielten und in der Folge mit 4:2 in Führung gingen. Ein energischer
Zwischenspurt der Forchheimer brachte den HC wiederum mit 6:4 in
Führung, was die Erlanger zur ersten Auszeit nötigte. Diese brachte
zunächst nicht den gewünschten Erfolg, beim 8:5 betrug der Abstand
nunmehr drei Tore. Jetzt zeigte sich, warum die Brucker aktuell an der
Tabellenspitze stehen. Innerhalb weniger Minuten drehte die Mannschaft
das Ergebnis und ging Ihrerseits mit 9:8 in Führung. Die Forchheimer
Antwort folgte prompt und mit einer 12:10-Führung ging es in die Pause.
Die zweite Halbzeit war dann allerdings nichts für schwache Nerven.
Hervorzuheben ist, dass die Forchheimer in der zweiten Halbzeit nicht
mehr in Rückstand gerieten. Andersherum schafften sie es aber
ebensowenig, sich entscheidend von den Gästen abzusetzen. Das 16:13 in
der 40. Minute war der letzte Drei-Tore-Vorsprung. Beim 17:17 hatten die
Erlanger diesen wieder egalisiert. Ab diesem Zeitpunkt war klar, dass
dieses Spiel einen ganz engen Ausgang nehmen würde. Die Forchheimer
Abwehr stemmte sich immer wieder gegen die körperlich robusten Brucker,
weil jedem in der Halle klar war, dass eine Führung der Brucker mit
Sicherheit eine Vorentscheidung bedeutet hätte. 60 Sekunden vor Schluss
hatten die Brucker ihren letzten Angriff, dessen Abschluss aber Torhüter
Albrecht zunichtemachte. Somit war klar, dass die Forchheimer den
Ausgang des Spiels selbst in der Hand hatten. 28 Sekunden vor Schluss
nahm Trainer Samel dann seine Auszeit. „Ich habe den Jungs gesagt, dass
wir den Ball nicht mehr hergeben dürfen. Das bedeutet, dass keine
unüberlegte Aktion mehr gespielt werden darf und wir frühestens fünf
Sekunden vor Schluss den Abschluss suchen dürfen.“ Die Mannschaft hatte
ihrem Trainer wohl sehr gut zugehört, denn genauso kam es. Beim letzten
Freiwurf orientierte sich die Erlanger Abwehr auf den Forchheimer
Rückraum, um keinen Wurf mehr zuzulassen. Dabei übersahen sie allerdings
Julius Sitzmann. Flo Schindler erkannte die Situation und es kam zum
bekannten Finale. „Das war heute ein ganz hartes Stück Arbeit. Ich
muss meiner Mannschaft aber ein riesiges Kompliment machen. Was sie
heute geleistet hat, war mehr als gut. Sicherlich lebte das Spiel heute
vom Kampf und vielen Einzelaktionen. Aber auch hier konnte man sehen,
dass wir uns unglaublich weiter entwickelt haben. Heute genießen wir
sicherlich dieses Erfolgserlebnis, ab morgen gilt es aber dann schon,
sich auf den ESV Regensburg vorzubereiten“, so der Forchheimer Coach
nach dem Spiel, welches auch bei ihm sichtliche Spuren hinterlassen hat.
HC: Albrecht und Wiebe im Tor; Schindler (3/2),
Sitzmann (3), Neumann (2), Mückusch (1), Sekolec (6), Engel, Epp,
Hallmann (4), Klingert, Ochs (5), Hecht
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