28.11.2015
Herren: BOL Ostbayern
HC Forchheim siegt im Herzschlagfinale gegen Bruck

HC Forchheim - TV Erlangen-Bruck II 24:23
 
Spannender hätte das Spiel nicht laufen können!!! Drei Sekunden waren noch zu spielen, als Florian Schindler bei einem Freiwurf den völlig frei stehenden Julius Sitzmann anpasste. Dieser behielt die Nerven und verwandelte die Chance unter dem frenetischen Jubel der vielen Zuschauer zum 24:23-Siegtreffer für den HC Forchheim gegen den bisherigen Tabellenführer aus Erlangen-Bruck.
Bis es soweit war, lag aber ein hartes Stück Arbeit hinter den Forchheimern. Den ersten Schock erlebten der HC schon vor Spielbeginn, da sich Dominic Hecht beim Aufwärmen verletzte und nicht eingesetzt werden konnte. Auch Torhüter Ramon Wiebe klagte nach dem Aufwärmen über Schwindel und war ebenfalls nicht einsatzbereit. So war der Forchheimer Trainer Dirk Samel schon vor dem Anpfiff gezwungen eine neue Formation zu finden. Jakob Sekolec rückte auf die halbe Abwehrposition und Andreas Mückusch spielte als vorgezogener Abwehrspieler. Beide erfüllten ihre Aufgaben zur vollsten Zufriedenheit ihres Trainers.
Von Beginn an entwickelte sich ein abwechslungsreiches und körperbetontes Spiel, das aber nie unfair wurde. Den besseren Start erwischten die Erlanger, die den ersten Treffer erzielten und in der Folge mit 4:2 in Führung gingen. Ein energischer Zwischenspurt der Forchheimer brachte den HC wiederum mit 6:4 in Führung, was die Erlanger zur ersten Auszeit nötigte. Diese brachte zunächst nicht den gewünschten Erfolg, beim 8:5 betrug der Abstand nunmehr drei Tore. Jetzt zeigte sich, warum die Brucker aktuell an der Tabellenspitze stehen. Innerhalb weniger Minuten drehte die Mannschaft das Ergebnis und ging Ihrerseits mit 9:8 in Führung. Die Forchheimer Antwort folgte prompt und mit einer 12:10-Führung ging es in die Pause.
Die zweite Halbzeit war dann allerdings nichts für schwache Nerven. Hervorzuheben ist, dass die Forchheimer in der zweiten Halbzeit nicht mehr in Rückstand gerieten. Andersherum schafften sie es aber ebensowenig, sich entscheidend von den Gästen abzusetzen. Das 16:13 in der 40. Minute war der letzte Drei-Tore-Vorsprung. Beim 17:17 hatten die Erlanger diesen wieder egalisiert. Ab diesem Zeitpunkt war klar, dass dieses Spiel einen ganz engen Ausgang nehmen würde. Die Forchheimer Abwehr stemmte sich immer wieder gegen die körperlich robusten Brucker, weil jedem in der Halle klar war, dass eine Führung der Brucker mit Sicherheit eine Vorentscheidung bedeutet hätte. 60 Sekunden vor Schluss hatten die Brucker ihren letzten Angriff, dessen Abschluss aber Torhüter Albrecht zunichtemachte. Somit war  klar, dass die Forchheimer den Ausgang des Spiels selbst in der Hand hatten. 28 Sekunden vor Schluss nahm Trainer Samel dann seine Auszeit. „Ich habe den Jungs gesagt, dass wir den Ball nicht mehr hergeben dürfen. Das bedeutet, dass keine unüberlegte Aktion mehr gespielt werden darf und wir frühestens fünf Sekunden vor Schluss den Abschluss suchen dürfen.“ Die Mannschaft hatte ihrem Trainer wohl sehr gut zugehört, denn genauso kam es. Beim letzten Freiwurf orientierte sich die Erlanger Abwehr auf den Forchheimer Rückraum, um keinen Wurf mehr zuzulassen. Dabei übersahen sie allerdings Julius Sitzmann. Flo Schindler erkannte die Situation und es kam zum bekannten Finale.
„Das war heute ein ganz hartes Stück Arbeit. Ich muss meiner Mannschaft aber ein riesiges Kompliment machen. Was sie heute geleistet hat, war mehr als gut. Sicherlich lebte das Spiel heute vom Kampf und vielen Einzelaktionen. Aber auch hier konnte man sehen, dass wir uns unglaublich weiter entwickelt haben. Heute genießen wir sicherlich dieses Erfolgserlebnis, ab morgen gilt es aber dann schon, sich auf den ESV Regensburg vorzubereiten“, so der Forchheimer Coach nach dem Spiel, welches auch bei ihm sichtliche Spuren hinterlassen hat.
HC: Albrecht und Wiebe im Tor; Schindler (3/2), Sitzmann (3), Neumann (2), Mückusch (1), Sekolec (6), Engel, Epp, Hallmann (4), Klingert, Ochs (5), Hecht