15.01.2012
männl. D-Jugend: 1. BOL-Turnier in Burglengenfeld
 
HC-D1-Jugend ist am Lernen - zuerst aus schlechten Erfahrungen…

„Ein Handballspiel endet, wenn der Schiedsrichter abpfeift.“ Diesen Satz werden sich die HC-Jungs für alle weiteren Begegnungen in der BOL, der höchsten Spielklasse dieser Altersklasse, und in ihrem weiteren Handballleben gut merken, denn in beiden Spielen wurde ihnen in quasi letzter Sekunde ein durchaus verdienter Punktgewinn entrissen.

Trotzdem können die Jungs von Matz Engel positiv nach vorn schauen: Man ist in der Liga angekommen und in beiden Begegnungen war man mit dem Gegner auf einer Höhe und das, obwohl mit Philipp Opitz und Miro Schulze zwei erfahrene Spieler nicht dabei sein konnten.

Gegen die TS Herzogenaurach entwickelte sich ein spannendes, allerdings recht laufarmes Spiel, das die TSH zur Halbzeit mit 2 Punkten anführte. Leider funktionierte bei den HClern die im Trainingslager geübte Defensivarbeit nicht so gut und so kam Herzi zu relativ leichten Toren, während die HC-Angreifer sich jedes Tor hart erkämpfen musste und zudem einige ihrer klaren Torchancen ausließen. Trotzdem hatten sich die HC-Burschen in der letzten Minute auf ein Unentschieden herangekämpft, bevor Sekunden vor dem Ende ein Herzogenauracher, der bis dahin noch kein Tor erzielt hatte, zum 20:22 einnetzen konnte. Forchheim hatte 7 Torschützen, Herzogenaurach 6.

Gegen die HSG Nabburg/Schwarzenfeld konnten die Jungs zur Halbzeit mit zwei Punkten in Führung gehen, was zum Einen an einem kuriosen Tor von Tim Neumann mit dem Halbzeitpfiff aus einer Entfernung von gefühlten 18 Metern lag, zum Anderen hatte die Abwehrarbeit gegen einen spielstarken und technisch versierten Gegner viel besser geklappt, Manko blieb und bleibt das Torewerfen. Auch in der zweiten Halbzeit verlief die Partie die gesamte Spielzeit über auf Augenhöhe, die Forchheimer führten bis 10 Sekunden vor dem Ende mit einem Punkt, bevor erneut ein Gegner, der noch kein Tor erzielt hatte, den Sieg der HC-Jungs in eine 18:19-Niederlage umwandelte. Beide Teams hatten 6 Torschützen.

Wie immer sorgt die Regelauslegung in der Altersklasse, in der es zudem nun in der BOL um Meisterehren geht, für offensichtliche Verwirrung („höchstens drei Mann mit Hacke auf der Neunmeterlinie“ (Aussage eines Trainers am Turnier) und Unmut. Die Vorgabe des Verbandes, die Kinder offensiv, das heißt, dass immer mindestens 3 Spieler im Abwehrbereich außerhalb der 9-Meter-Linie zu verteidigen haben (Zwei-Linien-Abwehr), decken zu lassen, wird nach den Beobachtungen des ersten Turniers höchstens von 1,5 der anwesenden 5 Teams praktiziert (das halbe Team erst im Gefühl des sicheren Sieges). So verteidigten die meisten der anwesenden Teams wacker und zumeist ziemlich komplett innerhalb des Neunmeter-Bereichs, was doppelt frustrierend ist für ein Team wie den HC, der die Regel praktiziert und über 30 Minuten ohne Wenn und Aber durchzieht: Man lädt die Gegner durch die entstehenden großen Räume freundlich zum Torewerfen ein (das ist vom Verband so gewollt: Möglichst viele Spieler sollen durch die großen Räume zu Toren und dadurch zu Erfolgserlebnissen kommen), trifft aber im Gegenzug auf Bollwerke aus jungen Gegnern, die sich leicht tun, sich gegenseitig zu helfen und den Gegner vor dem Torwurf zu stoppen.
Der Schiedsrichter darf und soll die Teams, die sich nicht regelkonform verhalten, ermahnen, was auch passierte, aber am Verhalten so gut wie nichts änderte. Weitere Sanktionen gibt es dann erst im Bereich der C-Jugend, wo 7-Meter Strafwürfe gegen solche Teams verhängt werden sollen.
Bis dahin müssen die HCler auf die Vernunft der gegnerischen Betreuer hoffen, auch ihre Teams zukünftig offensiver decken zu lassen und nicht nur an Siege oder gar Meisterehren zu denken, mit Zweitem hat der HC Forchheim in dieser Saison wohl sowieso eher nichts zu tun. …
Für HC Forchheim 1 spielten: Colmar Bächer, Nico Biermann, Lukas Dehmel, Martin Franz, Fabian Haberer, Maximilian Karl, Tim Neumann, Tim Samel, Simon Weber (TW), Hauke Wendt

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